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Wie das Vienna Major 2020 ausgegangen WÄRE (Damenbewerb)

12.08.2020 - Vienna, Austria

Wenn du  in den verrückten Zeiten, in denen wir derzeit leben, noch halbwegs klar denken kannst, ist dir wahrscheinlich schon ein paar Mal in den Sinn gekommen, dass diese Woche eigentlich DIE WOCHE sein sollte. Diejenige, in der wir alle in einer der schönsten Städte der Welt zusammenkommen würden, um beim A1 Major Vienna Weltklasse-Beachvolleyball zu erleben.

Leider konnte die Veranstaltung in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nicht durchgeführt werden, und darüber sind wir mindestens genauso traurig wie alle Fans. Wir konnten nicht umhin, uns zu fragen, wie das Turnier abgelaufen wäre und welche Mannschaften die Ehre gehabt hätten, am Ende der Woche in der herrlichen Red Bull Beach Arena der Donauinsel auf dem Podium zu stehen.

Wir waren so neugierig darauf, dass wir euch diese Frage vor ein paar Wochen sogar auf Instagram gestellt haben: „Wer hätte das Vienna Major gewonnen?“  Das Ergebnis jener Übung ist dieser fiktive Artikel, der natürlich nicht annähernd die Gänsehaut ersetzen wird, die Beachvolleyball live auslöst. Aber er tröstet vielleicht ein bisschen über die Absage hinweg und lässt uns von besseren Zeiten träumen:

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Selbst wenn wir einen Pulitzer-Preisträger damit beauftragt hätten, ein Skript für das Gold Medal Match der Damen des Vienna Major 2020 zu schreiben, er hätte die Handlung nicht spannender erfinden können:

Auf einer Seite des Courts steht eine Spielerin, die ihren Weltmeistertitel verteidigt, die dafür bekannt ist, unglaublich geschickt im hinteren Beach-Court-Bereich zu agieren, die eine charismatische Persönlichkeit hat und ein mitreißendes Lachen. Die eines der schillerndsten Aushängeschilder für den wunderbaren Sport Beachvolleyball ist.

Und auf der anderen Seite des Courts – steht eine quasi idente Spielerin.

Auf der einen Seite spielt ein weltbekannte Indoor-Spielerin, die für all ihre Teams Punkt nach Punkt geholt hat und somit dafür gesorgt hat, dass ihre Mannschaften zu den besten Teams Europas gezählt haben. Die am Höhepunkt ihrer Karriere beschlossen hat, sich mutig an neues Terrain heranzuwagen und sich dabei in das Spiel am Beach verliebt hat.

Und auf der anderen Seite des Courts – steht eine quasi idente Spielerin.

Melissa Humana-Paredes und Sarah Pavan, Laura Ludwig und Maggie Kozuch. Kanada. Deutschland. So ähnlich, aber doch so unterschiedlich. Und nur ein Team von den zweien hätte die Wiener Donauinsel als Vienna Major Champion 2020 verlassen können.

Mel und Sarah haben es schon mal getan – sie holten sich 2019 Vienna Major Gold, nach unterbitterlichen Kämpfen gegen die besten brasilianischen Teams der Welt. Gold und ihr sogenanntes „Beach Major Series Trifecta“ – nach weiteren Siegen in Poreč und Gstaad.

Laura hat es auch schon mal getan – sogar in noch größerem Rahmen, als sie die FIVB Beach Volleyball Weltmeisterschaften 2017 in Wien gewonnen hat. Damals noch mit Kira Walkenhorst, die übrigens in unserer Vorstellung an diesem schönen Augusttag 2020 im Publikum ihre alte Partnerin anfeuern würde.

Die Atmosphäre in der brechend-vollen Red Bull Beach Arena wäre – wie immer – elektrisch, und zwar schon während die zwei Teams sich aufwärmen würden. Tausende weitere Fans würden außerhalb des Center Courts warten, um irgendeine Chance zu kriegen, doch noch in die Tribünen zu kommen. Es ist eben Wien und es ist eben das beliebteste Beach-Turnier der Welt – warum sollte das 2020 anders sein, oder?

Das ganze Aufwärmen würde im Lärm der Menge untergehen – bis zum ersten Pfiff der Schiedsrichterin. Unglaublich wie so viele Party-People innerhalb von einer Millisekunde zu absoluter Stille fähig sind. Wenn du plötzlich in einem Stadion mit 10.000 Leuten jede Ballberührung hören kannst, dann weißt du, dass die Spannung nervenzerreibend ist!

In unserer Vision kommen die Kanadierinnen besser mit der schweigenden Masse zurecht. Sarah wäre am Netz dominant wie immer und Mel würde wieselflink den Platz hinter ihr verteidigen. Von links nach rechts nach links nach rechts – unmöglich für die Deutschen den Ball in den Sand zu schmettern. Einfach, mühelos, konsistent – der erste Satz ginge an Kanada, 21-15.

Aber einen Satz gegen Laura und Maggie zu gewinnen, kann die zwei erst auf Hochtouren bringen! Bitter würden sie sich zurückkämpfen – angeheizt von den zahlreichen Fans, die extra für sie auf die Wiener Donauinsel gereist wäre und für ein Meer aus Deutschlandfahnen sorgen würden. „Jetzt erst recht – wir schaffen das“, wäre der Gedanke der Deutschen. Und natürlich würden sie es schaffen. Und wie! Mit einem „Ludwig“ (Lauras bekanntester Move) würden sie auf 1-1 ausgleichen (ohnehin klar, dass es ohne Spannung nicht geht).

Der dritte Satz – ein Feuerwerk des Beachvolleyballs. Side out, side out, side out – und plötzlich hätten die Kanadierinnen den ersten Matchpoint. 14-13, und die Strategie wäre klar: kurzes Spiel von Mel auf Maggie, so dass Sarah die beste Block-Position einnehmen könnte. Dazu wäre sie in den ersten zwei Sätzen nicht wirklich gekommen.

Final Countdown zwischen den zweien. Die zwei kennen sich auch ziemlich gut – als Rivalinnen der italienischen Indoor-League vor über zehn Jahren. Wie Maggie ihren Club in China verließ, um nach Italien zurückzukehren, war Sarah diejenige, die ihren Platz einnahm. Dasselbe ist ein paar Jahre später in Italien passiert – als die Deutsche ihre Indoor-Karriere beendete. Wer füllte ihren Spot? Genau, die kanadische Hünin. Viele, viele Jahre später würden sich nun hier, in der großen Arena in Wien, ihre Wege erneut kreuzen. Diesmal auf Sand, diesmal mit Wind.

Der Aufschlag wäre kurz genug, so dass der Pass nach hinten geht. Laura würde ihn zurück zu Maggie spielen, und ihr Entschluss für die Attacke stände fest: So hart wie möglich, so steil wie möglich, so wie sie es schon tausende Male zuvor gemacht hat.

Aber dieses Mal wäre Sarahs rechte Hand da.

Der Ball würde die Hand berühren.

Der Ball würde den Sand berühren.

Sarah Pavan auf den Knien im Sand.

Match Point!

Turnier-Sieg!

Hast du alles schon mal gesehen? Vermutlich...

Einmal mehr wären die Kanadierinnen auf Platz 1 des Podiums des Vienna Major. Ein weiterer Traum, der für das Dream-Team in Erfüllung gehen würde. Vielleicht passiert es genauso in 2021? Wir freuen uns darauf, es gemeinsam mit euch rauszufinden!

Goosebumps don’t lie – See you @ the Beach!